An Freitag, den 12. April, waren die Bezirkssportpolitiker der SPD-Fraktion Reinickendorf zusammen mit Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki und seinem Referenten Dirk König zu Besuch beim VfB Hermsdorf, der Gastgeber war und noch die Vereine TSV Wittenau und VfL Tegel dazu lud.
Nach einer Begrüßungsrunde durch den Präsidenten des VfB, Werner Sauerwein, ging es direkt in die vielfachen Themen, die die Vereine in Reinickendorf bewegen.
Zunächst aber beeindrucken die nackten Zahlen:
Der VfB Hermsdorf zählt 3.500 Mitglieder, der VfL Tegel 2.700 und der TSV Wittenau, der noch vor zehn Jahren 2.100 Mitglieder hatte, wuchs auf beachtliche 3.400 Mitglieder an. Die geplante Fusion mit dem 1. FC Lübars und somit weiterer Aufwuchs und vor allem der Möglichkeit, Fussball und einen schönen Platz anzubieten, ist da noch gar nicht eingerechnet.
Die Themen sind vielfältig, so wie der Bezirk.
Während bei den Einen der Zustand der Plätze (Maulwurf!) oder der Hallen ein Problem ist, ist der große Bürokratieaufwand oder das Gewinnen von ehrenamtlichen Trainer*innen oder die fehlende Unterstützung seitens des Senats gerade bei der Frage der hohen integrativen Leistungen der Vereine ein immer wieder aufkommendes Thema.
Ein „Masterplan“ gerade für dieses Thema, das nicht in Projekten, sondern im Ganzen denkt und eben auch finanziert, verlässlich, ist ein großer Wunsch.
So zum Beispiel ist ein ganz konkreter Wunsch, dass der Senat nicht Projekte fördert, sondern Mitgliedschaften, weil eben Menschen der Zugang und der Eintritt erleichert wird und die Vereine Planungssicherheit hätten.
Die „Milchzahnathleten“, ein Programm TSV Wittenau für Kinder zwischen 0 und 6, kommt zum Beispiel sehr gut an. Aber ein Tennisplatz für viele begeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene fehlt.
Es drängen viele neue Sportarten nach und die Vereine versuchen, dies zu antizipieren.
„Sport im Park“ ist ein niedrigschwelliges Angebot, dass es nun schon seit drei Jahren gibt und aus dem sich dann auch wieder Mitglieder gewinnen lassen. Jedoch sollte dies, so merkten Tegel und Wittenau an, nicht zu „Kannibalisierungseffekten“ führen.
Die Vereine betätigen sich sogar international, mit Meisterschaften und Freundschaftsbegegnungen in ganz Europa.
Die Auswahl ist also riesig – und die Funktion für diesen Bezirk enorm.
Staatssekretär Aleksander Dzembritzki ging auf alle Fragen ein, nicht immer aber mit sofortigen Lösungen.
Oftmals ist auch der Bezirk der Ansprechpartner, aber der wird maßgeblich noch vom politischen Mitbewerber dominiert, was es manchmal nicht einfacher macht.
Staatssekretär Dzembritzki wies aber auf viele Projekte hin, die der Senat bereits anstieß oder auf bestehende Hilfen und Unetrstützungen.
So ist der „Sportstättensanierungsplan“ ein wichtiger Baustein für die Erneuerung der Sportanlagen in Berlin und zeigt Wirkung.
Die Landeskommission gegen Gewalt sucht gezielt in Vereinen nach Verbündeten.
Und bei der Frage nach den Kosten für die Übeungsleiterausbildung zeigte er sich offen für neue Ideen.
Allerdings, so Dzembritzki, gibt es schon im Kleinen Dinge, die auch motivierend wirken, wie zum Beispiel der Ehrenamtspass oder die -plakette.
Berlin als Sportmetropole internationalen Rangs brauche also immer diese „positiv Verrückten“, damit die Bedeutung des Sports von und für die Stadt erhalten bleibt. Er zeigte sich dankbar, dass es Vereine wie die in dieser Runde versammelten gibt, die so viel Engagement und Leidenschaft zeigten und sich auch aller gesellschaftlichen Herausforderungen stellten und annähmen.
Die Vereine und anwesende Vertreter des Bezirkssportverbands monierten die stark gestiegenen bürokratischen Aufwände und dass dies mit einem Ehrenamt in dieser Größenordnung kaum mehr zu vereinbaren wäre.
So ist allein die DSGVO eine große Belastung. Die steuerlichen Angelegenheiten sind allein nicht mehr zu stemmen und Fachleute (Steuerberater) kosten Geld. Viel Geld.
Hier, so die Vereine, ist die Politik gefragt, für Abhilfe zu sorgen.
Alles in Allem ein für Alle positives Treffen mit viel Informationsfluss, den wir als Fraktion und Land auch weiter führen werden.