Turnhallen können nur die letzte Notlösung sein
Zur aktuellen Beschlagnahmung von drei Reinickendorfer Turnhallen als Notunterkünfte für Flüchtlinge erklärt Gilbert Collé, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BVV Reinickendorf: „Die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen darf nur die allerletzte Notlösung sein, um Obdachlosigkeit zu verhindern. Nicht nur für die Flüchtlinge ist diese Form der Unterbringung eine hohe Belastung, auch die Einschränkungen für den Schul- und Vereinssport sind auf Dauer gar nicht gut!“ Das LaGeSo und der zuständige Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja müssen deshalb endlich mittel- und langfristige Konzepte zur Unterbringung von Flüchtlingen vorlegen und umsetzen.
Die SPD-Fraktion fordert aber auch den Reinickendorfer Bezirksbürgermeister Balzer auf, sich endlich der Verantwortung zu stellen, die auch der der Bezirk Reinickendorf bei der Unterbringung von Flüchtlingen hat: „Immer nur Standorte und Gebäude abzulehnen, ohne mit eigenen Vorschlägen einen konstruktiven Beitrag zur Versorgung der Flüchtlinge zu leisten ist eine nicht akzeptable Flucht aus der Verantwortung.“, fordert Gilbert Collé den Bezirksbürgermeister zum Handeln auf. „Reinickendorf belegt unter den Berliner Bezirken einen der hinteren Plätze bei der Bereitstellung von Unterkunftsplätzen. Da kann man sich nicht immer nur wegducken und auf andere zeigen.“ Wenn die Nutzung von Turnhallen derzeit unumgänglich ist, ist es nach Überzeugung der SPD-Fraktion Aufgabe des Bezirksamtes sich der Verantwortung vor Ort zu stellen und zu beraten an welchen Standorten in Reinickendorf die negativen Folgen für den Sport am geringsten sind, anstatt die Verantwortung durch ein pauschales „nein“ auf die Landesebene zu schieben. „Anstatt Nutzer der Hallen und Flüchtlinge gegeneinander auszuspielen, sollte das Bezirksamt gemeinsam mit den Schulen und Sportvereinen nach Übergangslösungen zu suchen. Wenn nur der Wille da ist, schaffen wir das auch in Reinickendorf!“, ist der SPD-Fraktionsvorsitzende überzeugt.