In den letzten Wochen und Monaten schloss in Wittenau erst die Filiale der Commerzbank und später auch die der Berliner Bank, die über 50 Jahre ihren Standort dort hatte. Die Bankkundinnen und –kunden wurden an die Filialen im Märkischen Viertel verwiesen. Nun wird auch die Sparkasse in Wittenau ihren Standort dort verlassen.
Die SPD-Fraktion in Reinickendorf bedauert dieses „Bankensterben“ in Wittenau. „Wir kritisieren, dass die immerhin öffentlich-rechtliche Sparkasse ihren Standort in Wittenau nun schließt und die Wittenauerinnen und Wittenauer ohne Zugang zu einer Bank auskommen sollen“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marco Käber.
Bei der Beantwortung einer mündlichen Anfrage an den zuständigen Stadtrat Maack (AfD) während der 11. Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung im September, warum keine Genehmigung für einen Sparkassenbus auf öffentlichem Straßenland in Wittenau erteilt wurde (Drs. 562/XX), stellte der Stadtrat seine neoliberale Haltung zur Schau: Die Genehmigung des Sparkassenbusses sei aus wettbewerbspolitischen Gründen nicht erteilt worden und der Markt würde die Situation in Wittenau künftig regeln.
„Wenn dem so wäre, hätte „der Markt“ diese Vorgänge in Borsigwalde auch geregelt, wo es nun schon seit Jahrzehnten keine Bankfiliale mehr gibt“, widerspricht Käber den Aussagen des Stadtrats.
„Es darf nicht angehen, dass die Bürgerinnen und Bürger im doppelten Sinne im Stich gelassen werden: Ältere Wittenauerinnen und Wittenauer sollen künftig für ihren Kontoauszug ein BVG-Ticket ins Märkische Viertel bezahlen. Und die Menschen mit online-banking sollen für das Abheben von Geld bei einer fremden Bank in Wittenau Gebühren zahlen“, kritisert Käber. „Die Aussagen von Maack in neoliberalem Geist sind nicht hilfreich und stellen keinen angemessenen Umgang mit dem „Bankensterben“ in Wittenau und den daraus resultierenden Problemen für die Menschen dar“, so der Fraktionsvorsitzende.
Reinickendorf, 04.10.2017