In einer Pressemitteilung behauptet der Vorsitzende der CDU-Abgeordnetenhausfraktion und Wahlkreisabgeordneter für Reinickendorf-Ost, Burkhard Dregger, dass der Senat die Notwendigkeit einer neuen Grundschule in Reinickendorf-Ost verkenne. Stefan Valentin, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Reinickendorf, kritisiert diese Darstellung scharf. Richtig sei, dass ein Zielkonflikt vorliegt. Dieser ergibt sich aus dem dringlichen Bedarf nach einer zusätzlichen dreizügigen Grundschulkapazität mit dem UNESCO-Welterbestatus der „Weißen Stadt“ und fehlenden Alternativflächen. Der UNESCO-Welterbestatus bringt strenge Neubauauflagen mit sich, der einen Neubau mehrere Jahre, also viel zu lange, dauern ließe. Als Alternative favorisieren der Senat und das Bezirksamt daher eine Konstruktion in der bereits an anderen Schulstandorten erprobten Holz-Modular-Bauweise, die eine Fertigstellung innerhalb eines Jahres ermöglichen würde. Allerdings sehen auch hier die Denkmalschutzinstitutionen die bisher vorliegende Form nicht als genehmigungsfähig an. Die beteiligten Verwaltungen sind daher weiterhin in einem ständigen Austausch darüber, wie die Planungen entsprechend angepasst werden können.
„Wie aus diesem rein fachlichen Dissens der Schluss gezogen werden kann, der Senat habe das Projekt beerdigt, bleibt das Geheimnis von Herrn Dregger. Deutlich wird allerdings, dass der Riss innerhalb der Reinickendorfer CDU inzwischen so tief zu sein scheint, dass Herr Dregger anscheinend nicht mehr die E-Mails des von seiner Partei ins Bezirksamt entsandten Fachstadtrats liest. Sonst hätte er gesehen, dass dort in praktisch deckungsgleicher Weise mit der von der Senatsverwaltung veröffentlichen Erklärung die weitere Vorgehensweise erläutert wird“, so Valentin. „Der Weg zur Lösung des unstrittig drängenden Problems eines Schulneubaus in der Weißen Stadt geschieht augenscheinlich in enger Abstimmung zwischen der Schulsenatorin und der Bezirksverwaltung. Meine Kolleginnen und Kollegen der SPD im Senat, im Abgeordnetenhaus drängen jedenfalls genau wie die SPD-Fraktion in der Reinickendorfer Bezirksverordnetenversammlung auf eine rasche und konsensfähige Lösung im Sinne der Schülerinnen und Schüler in Reinickendorf-Ost“, so Valentin abschließend.