Tegeler Abenteuer

Tegeler Abenteuer

Es ist ein halbes Lebensalter her, aber dennoch unvergessen. Als Oberschüler war für uns Tegel ein Stück große, weite Welt. In Freistunden, wo sich die Bus-Heimfahrt kaum lohnte, huschten wir vom Humboldt-Gymnasium rasch durch die offene S-Bahn-Schranke, und von dort stand uns die Welt für ein kleines Abenteuer offen. Es zog uns zu einem der ersten Döner-Stände im Bezirk, zu Würstchen-Wohnwagen und allerlei überdachten Bouletten-Buden. Wenn ganz viel Zeit und Sonnenwetter war, ging es zur Greenwichpromenade, wo „Moby Dick“ und „Havelstern“ auf ihre Dampfer-Gäste warteten.

Vorbei, die Zeiten? Noch in diesem Sommer lockt alle, die einen Zeitzipfel übrig haben, ein neues Abenteuer nach Tegel. Ein selbstfahrender Bus soll im Testbetrieb vom U-Bahnhof Alt-Tegel zur Greenwichpromenade und zurück pendeln und alle Fahrgäste von früh bis spät kostenlos zum Tegeler See bringen.

 

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Dabei können alle Technik-Fans in der Praxis erleben, wie sich das kleine Gefährt alleine mit Laser- und Radarsensoren orientiert. Grundlage dafür ist eine eigens erstellte 3-D-Stadtkarte, die im Bordcomputer gespeichert ist. Ausgesucht wurde die Tegeler Strecke übrigens auch, weil sie weder bergab noch bergauf geht, stuckerpflasterfrei und glatt asphaltiert ist. Obwohl die Techniker dem kleinen Bus schon zutrauen, sich völlig alleine durch den Verkehr zu schlängeln, wird ein ausgebildeter BVG-Fahrer dennoch eingriffsbereit mit an Bord sitzen und die Fahrten begleiten. Für Berlin ist es der erste scharfe Test auf öffentlichem Straßenland. Bisher gab es nur erfolgreiche Probeläufe auf dem Gelände des Virchow-Klinikums. Über die genauen Termine will die BVG die Bürgerinnen und Bürger im Juni informieren.

Für alle Ängstlichen: Falls was in die Quere kommt, reagierte die neue Technik bisher stets zuverlässig, drosselte das Tempo oder bremste ab. Wie lange man nun auf diese Art von Alt-Tegel bis zum See fährt, das werden auch die Tegeler Schüler in ihren Freistunden bald „auschecken“ können. Und alle anderen dazu, die einfach zukunftsneugierig sind.

MARCO KÄBER

Empfehlung: Haltestellen des M21 während der Bauarbeiten auf der Oranienburger Straße

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass während der Bauarbeiten an der Oranienburger Straße die Haltestelle des M21 in Richtung Kurt-Schumacher-Platz auch nach der Umleitung des Verkehrs auf die gegenüberliegende Fahrspur erhalten bleibt. Insbesondere soll vermieden werden, dass es zwischen dem Nordgraben und der S-Bahn Brücke gar keine weiteren Haltepunkte in dieser Fahrtrichtung mehr gibt.

Empfehlung: Anstaltsfriedhof auf dem KaBoN-Gelände als Gedenkort erhalten

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass bei der Planung zur weiteren Nutzung des derzeit im Eigentum von Vivantes befindlichen ehemaligen KaBoN-Gelände, der Bereich des ehemaligen Anstaltsfriedhofes so abgesichert wird (z. B. durch Übertragung in Eigentum des Landes Berlin), dass das Konzept für einen Gedenkort der Initiative „Freundeskreis Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof“ dort auch wirklich umgesetzt werden kann.

Ersuchen: Bezahlbare Wohnungsmodernisierungen

Das Bezirksamt wird ersucht, bei baulichen Maßnahmen privater Hauseigentümer – insbesondere im förmlich festgelegten Erhaltungsgebiet „Letteplatz“ – aktiv, z. B. im Rahmen der Bauberatung und auf der Homepage des Bezirkes, auf die aktuellen „Wohnungsmodernisierungsbestimmungen 2018“ hinzuweisen und für die Inanspruchnahme von Fördermitteln zu werben.