Pedalkraft für das Bezirksamt

Pedalkraft für das Bezirksamt

Ist ein Lastenfahrrad eine sinnvolle Anschaffung für das Bezirksamt in Reinickendorf? Die SPD-Fraktion Reinickendorf hat einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht, dies zu prüfen (Drs. 2439/XX). Der Vorsitzende des Umweltausschusses Ulf Wilhelm sieht Lastenfahrräder auf dem Vormarsch und findet, dass das Bezirksamt hier eine Vorreiterrolle einnehmen sollte. Aus Sicht der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten könnte mit einem solchem Rad beispielsweise die schwere Hauspost von den Mitarbeitern einfach transportiert werden oder das Facility-Management und das Grünflächenamt eine elektrisch unterstütze Variante für den Transport von Kleinmaterialien einsetzen. Das Rathaus würde so ein Zeichen nach außen dafür setzen, dass viele täglich Besorgungen statt mit dem Auto per Rad getätigt werden können.

„Es gab schon verschiedene Vorschläge im Bezirk, auch öffentliche Orte einzurichten, wo man sich Lastenfahrräder ausborgen kann. Das beweist, dass hier ein neues, praktisches Verkehrsmittel heranwächst. Insofern soll das Bezirksamt ruhig mal innovativ mit umweltfreundlichem Beispiel vorangehen und testen, ob Mitarbeiter ein solches Gefährt auch im Dienst nutzen wollen und können“, meint Marco Käber, der SPD-Fraktionsvorsitzende in der BVV-Reinickendorf.

Leider kein Naturerfahrungsraum für Reinickendorf

Die SPD-Fraktion ist enttäuscht, dass es auf absehbare Zeit keinen Naturerfahrungsraum (NER) für Kinder in Reinickendorf geben wird. CDU- und AfD-Fraktion haben sich auf der Februar-Sitzung der Reinickendorfer Bezirksverordnetenversammlung einmütig gegen einen solch besonderen Spielplatz ausgesprochen (Drs. 2038/XX).

Naturerfahrungsräume sind naturnahe Freiflächen in der Stadt, in denen Kinder ohne Beaufsichtigung und vorgegebene Spielgeräte toben, mit Matsch spielen, aus Ästen etwas bauen, die Natur erkunden und sich ausprobieren können. Zahlreiche Studien belegen die Bedeutung und positive Wirkung von Naturerfahrung auf die gesunde Entwicklung von Kindern, denn die soziale Kompetenz sowie sprachliche, motorische und naturwissenschaftli­che Fähigkeiten werden dadurch gefördert. Hinzu kommt, dass Naturerfahrungen in der Kind­heit als ein wesentlicher Faktor für eine spätere Wertschätzung der Natur zu sehen ist.

Im Zuge voranschreitender Verdichtungen und Urbanisierungsprozesse gehen jedoch immer mehr Freiräume verloren. Und gerade Kinder aus den dicht bebauten Quartieren im Ortsteil Reinickendorf haben nur wenige wohnortnahe Möglichkeiten der Naturerfahrung.

„Es ist doch völlig klar,“ so Angela Budweg, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, „dass aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit und der großen Flächenkonkurrenzen im Zuge der „wachsenden Stadt“ die Suche nach geeigneten Standorten kein leichtes Unterfangen ist, vor allem dann, wenn an der empfohlenen Flächengröße von 1 ha seitens des Bezirksamtes dogmatisch festgehalten wird.“

„Während allerdings beklagt wird, dass Kinder stundenlang zu Hause am PC oder am Handy spielen, übergewichtig werden und motorische Probleme haben, wird im gleichen Atemzug unser Antrag mit einem Federstrich versenkt. Es fehlt anscheinend der Wille, ernsthaft alle Möglichkeiten, z.B. die Umgestaltung und Erweiterung von Spielplätzen oder eine entsprechende Herrichtung von Grünflächen, auszuloten, um zumindest in naher Zukunft einen Naturerfahrungsraum herzustellen“, zeigt sich Budweg enttäuscht.

Ersuchen: Ordnungsamt-App auf die Bedürfnisse der Nutzer/-innen hin fortentwickeln

Das Bezirksamt wird ersucht zu berichten, welche Funktionen der Ordnungsamts-App mit welchem Ziel verändert werden sollten, um

1. den Service und die Transparenz für die Nutzerinnen und Nutzer zu erhöhen und

2. die (interne) Informationsnutzung für das Ordnungsamt auszubauen.

Des Weiteren wird das Bezirksamt ersucht, mit diesen Anliegen an die zuständigen Ansprechpartner mit dem Ziel der App-Veränderung heranzutrete

Empfehlung: Zukunft denken, Ladeinfrastruktur schaffen

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sowohl bei den zuständigen Stellen im Land Berlin, als auch beim Investor des neuen Tegelcenters (HGHI) für einen angemessenen Umfang von Parkplätzen mit Ladeinfrastruktur für Elektroautos zu werben.

Diese Plätze sollten sowohl im öffentlichen Umfeld des neuen Centers und der Markthalle, als auch im entstehenden Parkhaus installiert werden.